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Leben in Beijing
im 21. Stock im 21. Jahrhundert

Ausstellung

09. - 30.Juni 2009

Deutsche Botschaft Peking,
Dongzhimenwai Dajie 17, 100600 Peking

sowie

16. - 22. September 2007
Cicero Galerie für politische Fotografie
Rosenthaler Str. 58, 1. HH
10178 Berlin

Diskussionsveranstaltung: 20. September 19.30 - 21.00 Uhr

Finissage: 22. September 20.30 - 22.00 Uhr

Veranstalter: stadtkultur international ev in Zusammenarbeit mit

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Konzept:

Wenn man an klaren Tagen von der Pagode im Sommerpalast am westlichen Stadtrand Beijings auf die Stadt blickt, sieht man eine Wand von Beton, Glas und Stahl. Hochhäuser, so weit der Blick reicht. Für die meisten Chinesen sind sie Ausdruck des Fortschritts, des steigenden Wohlstands und der Entwicklung des Landes. Trotz oft miserabler Bauqualität liefern sie ihren neuen Bewohnern zumeist einen erheblich besseren Wohnstandard als ältere Wohnquartiere. Vor allem aber stellen sie individuellen Raum zur Verfügung: Raum für die Verwirklichung der eigenen Wohnideen, für alle Bereiche des Lebens, denn die meisten der neu gebauten Wohnungen haben eine Grundfläche von über 100qm. So manifestiert sich nicht nur in der Höhe der Bauten, sondern auch in der Größe des Wohnraums ein gewaltiger Maßstabssprung. Die Wohnung ist der kleinste soziale Raum. Er kann als Teil des Ganzen gesehen werden, als Mikrokosmos, in dem sich menschliche und soziale Beziehungen formen und darstellen. Wohnungen bieten Raum für Individualisierung, gleichzeitig sind sie Ausdruck des eigenen Status. Sie spiegeln die traditionellen sowie die im Umbruch befindlichen familiären Beziehungen wieder.

Mein Fotoprojekt erforscht, wie sich die Menschen ihr Zuhause in einer sich ständig wandelnden Umwelt einrichten. Wie lebt es sich im 21. Jahrhundert im 21. Stock? Wie wird dieser neue Raum in den Zeiten des wirtschaftlichen und sozialen Umbruchs genutzt und gestaltet?

Diesen Geschichten gehe ich mit meiner Kamera nach. Dabei wird das Wohnzimmer als Versammlungs- und Repräsentationsraum als Mittelpunkt der Wohnung stellvertretend für alle anderen Räume analysiert und fotografiert. Ein möglichst ähnlicher Kamerastandpunkt schafft Vergleichbarkeit zwischen den Räumen. Auf diese Weise entsteht eine Fotoserie, die in großformatigen Abzügen den Blick auf das Innenleben der Beijinger Hochhäuser richtet. Durch die Konzentration auf das 21. Stockwerk in Hochhäusern in verschiedenen Quartieren werden dem Betrachter Vergleichsmöglichkeiten geboten, aus denen er seine eigenen Schlüsse über Lebensgewohnheiten und Alltagskultur in Beijing im 21. Jahrhundert im 21. Stock ziehen kann.